Asterales > Campanulaceae > Legousia speculum-veneris
(Legousia speculum-veneris)
V - VIII | Home | BT 7 |
10 - 20 cm | indigen | VU |
Synonyme und Trivialnamen: Specularia speculum, Legousia speculum, Eigentlicher Venusspiegel. Therophyt, coll (-sm). Die Krone ist radförmig, die zugespitzten Kelchblätter überragen die violette, bespitzte Krone nicht. Das Zentrum der Krone ist weiß. Vorkommen an Ackerrändern (Lit). Der Venusspiegel ist nicht häufig, taucht neuerdings aber wieder öfter auf, vielleicht weil mancherorts weniger Herbizide zum Einsatz kommen, dennoch ist er österreichweit gefährdet, in allen Naturräumen außer dem nördlichen Alpenvorland sogar stark gefährdet. "Art mit besonders dramatischem Rückgang, vor allem in zu dichten und daher stark schattenden Getreidefeldern. Oft nur noch individuenarme Ruderalvorkommen." (Schratt-Ehrendorfer L., Niklfeld H., Schröck C. & Stöhr O., Hg. (2022): Rote Liste der Farn und Blütenpflanzen Österreichs). In Istrien ist die Pflanze zerstreut bis häufig (Lit). Besonders schön ist die Kombination mit dem Klatschmohn und der Ackerwinde. Gattungsname Legousia: Benannt nach Legouz de Gerland, der 1773 den botanischen Garten in Dijon begründete. Artepitheton: Speculum-veneris = Spiegel der Venus. |
Die Halblichtpflanze ist ein Wärmezeiger, der auf trockenen bis mittelfeuchten Böden (meist kalkhaltige Äcker) gut gedeiht, sofern sie nicht mit synthetischen Mineraldüngern überdüngt sind, denn als Stickstoffarmutszeiger kommt sie sogar auf mittelmäßig nährstoffreichen Böden nicht oder nur schlecht auf (Lit). |
01.06.2020 Pucking In diesem Jahr fand ich sehr viele Exemplare an einem Ackerrand und weit in eine angrenzende Brache hinein, im Jahr darauf kein einziges Individuum des einjährigen Krautes. |
Hier gemeinsam mit dem Klatschmohn, dessen Stängel man im Vordergund sieht. |
24.05.2020 Pucking |
09.06.2014 Bale |
08.06.2014 Banjole |
Aus der Flora von Oberösterreich 1883 |
"693. S. speculum Alph. D. C. (S. vulgaris Kittel. — Campanula S. L . — Prismatocarpus S. l’Herit. Gemeiner V. — Frauenspiegel.) Wurzel dünn-spindelig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder hingeworfen, 3 - 6" lang, kantig, von spreitzenden Aesten buschig, oft breiter als lang, meist sehr reichblüthig, sammt den Blättern kahl oder mit kurzen Härchen bestreut. Blätter grasgrün, schwachgekerbt oder ganzrandig, die unteren länglich-verkehrteiförmig, stumpf, in den Blattstiel verlaufend, die oberen länglich oder lanzettlich, spitzlich, halbumfassend-sitzend. Blüthen kurzgestielt in end- und seitenständigen Trugdolden. Kronen sehr zierlich, Röhre sehr kurztrichterig, gelb, Saum bei Sonnenschein radförmig ausgebreitet, so in Falten 5kantig zusammenschliessend, feurig-purpurbraun. Kelchzipfel lineal, spitz, so lang oder länger als der Kronsaum. Fruchtknoten stielartig, sehr lang, so lang oder länger als die Kelchzipfel. Juni — Juli Auf Aeckern mit kalkhaltigem, thonigem und humosem Boden unter Getreide, aber auch auf sterilen, sandigen Stellen. Besonders häufig auf Traunalluvium auf Haideäckern und auf den von Löss und Donaualluvium gebildeten Niederungen. Nicht jährlich in gleicher Menge, von der Bebauung des Bodens bedungen, Standort wechselnd. Besonders häufig unter Saaten der Haide, um St. Florian und zwischen Kirchdorf und Michldorf." |
Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 15), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung. |